VOC (leichtflüchtige organische Verbindungen)

VOC - Gesundheitsrisiko in Innenräumen

Lösemittel, Flüssigbrennstoffe und die typischen Gerüche aus neuen Möbeln und Gebrauchsgegenständen haben häufig eines gemeinsam: Sie zählen zur Gruppe der leichtflüchtigen organischen Verbindungen (VOC), die mit wahrnehmbaren Düften die Innenraumluft kontaminieren können. Zu den VOCs zählen jedoch nicht nur synthetisch hergestellte Substanzen, sondern auch einige natürliche Stoffe, beispielsweise die Zersetzungsprodukte von Pflanzen durch Mikroorganismen, beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Alkohole oder organische Säuren.

Was sind VOC - leichtflüchtige organische Verbindungen?

Die Gruppe der VOC (leichtflüchtige organische Verbindungen) ist so vielfältig wie ihre Ursachen. Es handelt sich dabei um organische Stoffe, die als Gas oder Dampf aus festen Stoffen ausdünsten. Man unterscheidet die Untergruppen nach sich überschneidenden Siedebereichen, also der Temperaturbereich, in welchem die Stoffe verdampfen / sich verflüchtigen:

- Very Volatile Organic Compound (VVOC) / sehr leichtflüchtige organische Verbindungen
Temperaturbereich von unter 0 und 50 bis 100 °C
z. B. Formaldehyd

- Volatile Organic Compound (VOC) / leichtflüchtige organische Verbindungen
Temperaturbereich zwischen 50 bis 100 und 240 bis 260 °C
z. B. Benzol

- Semi Volatile Organic Compound (SVOC) / flüchtige organische Verbindungen
Temperaturbereich zwischen 240 bis 260 und 380 bis 400 °C
z. B. Weichmacher

- Particulate organic matter / Partikuläre organische Substanz (POM)
Temperaturbereich über 380 °C

Hinzu kommen die sogenannten MVOC (Microbial Volatile Organic Compounds), die beim Absterben von Organismen aus dem organischen Material ausdünsten (z. B. Fäulnis- und Verwesungsausdünstungen).

Von leichten Beschwerden bis zum "Sick-Building-Syndrom"

Ist die Innenraumluft von häufig genutzten Räumen durch VOC (leichtflüchtige organische Verbindungen) belastet, zeigen sich häufig undefinierbare Gerüche, die Kopfschmerzen, Müdigkeit, Leistungsverlust, Reizungen der Schleimhäute und der Atemwege sowie Schlafstörungen verursachen. Die leicht flüchtige Eigenschaft der zumeist fettlöslichen VOC sorgt dafür, dass die Stoffe vom menschlichen Körper aufgenommen und nur bedingt wieder ausgeschieden werden können.

Viele dieser meist recht diffusen Symptome werden unter dem Begriff "Sick Building Syndrom" zusammengefasst oder als "Multiple Chemikalien-Sensitivität" bezeichnet. Die Erkrankungen werden zwar als eigenständige Krankheitsbilder oft anerkannt, beschäftigt jedoch schon heute viele Ärzte und Umweltmediziner, da die mitunter schweren Erkrankungsformen die Betroffenen in ihrer Lebensqualität deutlich einschränken.

Da VOCs in vielen natürlichen und künstlichen Materialien enthalten sind und temperaturabhängig als gasförmige Partikel ausdünsten, ist die Ursachensuche meist kompliziert. So können Einflüsse durch die Außenluft ebenso als Hintergrund in Frage kommen wie Lösungsmittel aus alten oder neuen Möbeln, aus Wohntextilien oder Baumaterialien. Als spezialisiertes Unternehmen für baubiologische Aspekte unterstützen wir Sie mit unserem Team durch versierte Tests für die Raumluft, für Materialien und Staubanalysen. Dabei weisen wir Sie nicht nur auf die Gefahrenquellen hin, sondern unterstützen Sie gerne bei der Suche nach Maßnahmen, welche die Belastung der Räume mit VOC (leichtflüchtige organische Verbindungen) beseitigen lassen.