Radon

Edelgas Radon: Radioaktivität als Gesundheitsgefahr im Wohnumfeld

Radon zählt zu den Edelgasen, die ganz natürlich in der Umwelt vorkommen. Als Edelgas gilt Radon als reaktionsarm. Es ist unsichtbar und nicht wahrnehmbar, dabei jedoch zugleich in seinem Zerfall radioaktiv. In schlecht belüfteten Räumen und bei hohen Konzentrationen in der Umgebung kann Radon in Innenräumen somit zu einer Gesundheitsgefahr werden, die schnellstmöglich beseitigt werden sollte.

Natürliches Vorkommen und Anreicherung durch Baustoffe 

Als chemisches Element ist Radon in vielen Gesteinsarten und im Erdreich vorhanden. Es entsteht beispielsweise in den Zerfallsreihen von Uran und Thorium tief im Erdreich mit Granitgestein, wie sie in Deutschland unter anderem im Erzgebirge, im Schwarzwald oder im Fichtelgebirge zu finden sind. Die den Edelgasen eigene Reaktionsträgheit sorgt unter normalen Umständen dafür, dass der Stoff nicht an die Oberfläche gelangt, sondern auf dem Weg dort hin zerfällt. Anders sieht es jedoch aus, wenn das Erdreich für Bauarbeiten aufgerissen und mit Bodenschüttungen bearbeitet wird, um Fundamente und Kellerräume zu errichten.

Auch Fliesen, Granitgestein oder Ziegel aus Granitstaub und anderen Natursteinen (z.B. Gesteinsreste aus dem Erzabbau oder ungebrannter Lehm als Füllmaterialien) können radonhaltig sein. Hierdurch kann eine erhöhte Konzentration in Innenräumen entstehen, die unzureichend belüftet und mit Baumaterialien dieser Art intensiv ausgestattet wurden.

Warum ist Radon schädlich?

Die gesundheitlichen Risiken von entstehen durch das Ein- und Ausatmen des radioaktiven Edelgases und seinen Isotopen. So können feste Bestandteile aus dem Gas, beispielsweise Blei (Pb), Polonium (Po), Bismut (Bi) u.a. im Organismus verbleiben und dort die Zellstruktur zerstören oder die Zell-DNA nachhaltig schädigen.

Radon gilt neben Tabak als einer der Hauptauslöser für Lungenkrebs.

Strahlungsarten

Die bekannten Alpha-, Beta-, und Gamma-Strahlungen sind die vorkommenden Arten. Alpha-Strahlung ist jedoch aufgrund der hohen zellschädigenden Wirkung im Vordergrund für die Bewertung relevant.

Grenz-, Richt- und Orientierungswerte für Radon

Wie in vielen Bereichen, gibt es verschiedenste Institutionen, welche Richt- und Orientierungswerte zur Verfügung stellen.

Die europäischen Union, festgehalten in der Richtlinie 2013/59/Euratom, legt den Wert von 300 Bq/m³ fest.

Für die Weltgesundheitsorganisation sind bereits ab 250 Bq/m³ Maßnahmen zur Reduzierung durchzuführen.

Gemäß dem Strahlenschutzgesetz (BRD) gelten die Referenzwerte von 300 Bq/m³ für Aufenthaltsräume und am Arbeitsplatz.

Typische Radonwerte in reiner Bodenluft schwankt enorm. 20.000 - 40.000 Bq/m³ sind jedoch häufig anzutreffen!

Erdreich

Innenräume

Außenluft

Versierte Unterstützung durch professionelle Radonmessung

Als baubiologisches Unternehmen kennen unsere Teammitarbeiter die vielfältigen Gefahren, die von Wohnraumschadstoffen ausgehen. Wir beraten Sie versiert über potenzielle Strahlenbelastungen, messen nach Vereinbarung akute Radonkonzentrationen oder arbeiten mit passiven Messgeräten, um Langzeitergebnisse zu ermitteln. Zudem informieren wir Sie bei vorliegender Belastung über potenzielle Entlastungsmaßnahmen wie Radonschutzfolien und passende Sanierungsoptionen, mit denen Sie künftig besser vor Radon-Belastungen geschützt sind.